Zugverbindungen: Schweickert fordert mehr Pünktlichkeit

Enzkreis. Auch nach zweieinhalb Jahren sei der Unmut der Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer in der Region noch immer spürbar, stellt der FDP-Enzkreis-Abgeordnete Professor Dr. Erik Schweickert fest. Nicht nur blieben längst zugesagte Angebotsausweitungen auf der Residenzbahn aus, sondern auch die vertraglich festgelegten Zielwerte bei der Pünktlichkeit würden von den Eisenbahnverkehrsunternehmen nicht eingehalten, wie der Sprecher des Aktionsbündnisses „Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn“ mitteilt. „Es gibt hier nichts schönzureden: Was insbesondere Abellio und GoAhead liefern, erfüllt nicht unsere Ansprüche. Wenn Verkehrsminister Winfried Hermann davon spricht, dass es eine Stabilisierung gab, meint er auch genau das: Eine Stabilisierung auf zwar weitaus besserem Niveau als beim Betriebsstart im Juni 2019, aber trotzdem noch weit entfernt von akzeptablen Werten und ohne große Sprünge im Vergleich zum Vorjahr“, so Schweickert. Weiter habe der Verkehrsminister in der Antwort auf eine Anfrage des Liberalen selbst eingeräumt, dass die Ansprüche des Landes nicht erfüllt würden. Man erhoffe sich jedoch „auf Basis der getroffenen Maßnahmen (...) und der zunehmenden Zuverlässigkeit der Fahrzeuge eine weitere Stabilisierung und Verbesserung“, zitiert Schweickert den Minister. Eine Formulierung, die nach Ansicht des EnzkreisAbgeordneten jedoch deutlich zu vorsichtig sei. Defizite gebe es insbesondere an den Endhaltepunkten. Demgegenüber lägen die Werte beispielsweise in Mühlacker auf beiden Linien konstant bei immerhin über 80 Prozent, fielen dann jedoch bei der von Abellio bedienten RB17 bis auf 63,78 Prozent im November 2020 in Pforzheim und sogar nur 60,5 Prozent in Stuttgart im Juni 2021. Auch bei GoAhead sehe es nur wenig besser aus. Die vertraglich festgelegte Zielquote von 90 Prozent habe keiner der beiden wichtigsten Betreiber auch nur einmal erreicht, so Schweickert. pm