„Wir erleben spannende Zeiten“

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Grußwort von Landrat Karl Röckinger

Eigentlich wollte ich in meinem diesjährigen Weihnachtsgrußwort nicht das Thema Flüchtlinge in den Mittelpunkt stellen. Eigentlich wollte ich den Fokus auf andere wichtige Themen lenken, auf Probleme, die in den vergangenen Monaten durch die gewaltige Dynamik des Flüchtlingszustroms an den Rand der öffentlichen Wahrnehmung getrieben wurden. Eigentlich ... Doch dann wurde mir einmal mehr bewusst, wie stark die Anstrengungen in der Flüchtlingshilfe das vergangene Jahr geprägt haben – und dass für das kommende Jahr alles andere als eine Entspannung der Lage in Sicht ist.

Erstellt: 24.12.2015, 00:00 Uhr

„Wir erleben spannende Zeiten“ — Karl Röckinger.

Wir können das Thema im Moment einfach nicht ausblenden. Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Nachrichten, durch unseren Alltag, es kommt zur Sprache am Esszimmertisch und im Supermarkt, im Büro und im Verein, es ist allgegenwärtig. Und das ist kein Wunder, schließlich stehen wir vor – oder besser: mittendrin in der größten Gemeinschaftsaufgabe, die wir in den vergangenen Jahrzehnten zu stemmen hatten. Und der schwierigste Teil davon liegt vermutlich noch vor uns: Die Menschen, die dauerhaft bei uns bleiben wollen und werden, in unsere Gesellschaft zu integrieren – in die Schulen und Kindertageseinrichtungen, in Ausbildung und Beruf, in das tägliche Leben. Und ihnen dabei auch zu vermitteln, welche Normen und Werte in Deutschland gelten. Das wird uns allen viel Kraft und Geduld abverlangen. Doch wenn ich eines aus dem Jahr 2015 mitnehme, dann ist es, dass wir, wenn es darauf ankommt, zusammenstehen und Dinge zustande bringen, die ich bislang für völlig ausgeschlossen hielt. Ich denke hier vor allem an die Unterbringung der 2000 Flüchtlinge, die wir ihn diesem Jahr zugewiesen bekamen. Was die Gemeinden und ihre Bürgermeister hier gemeinsam mit dem Kreis in den vergangenen Monaten geleistet haben, kann man wohl guten Gewissens als „Kraftakt“ bezeichnen.