Tochter von Gastarbeitern erzählt

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Lucia Nikolov aus Niefern stellt ihr Buch vor – Mit 14 Jahren aus Sizilien nach Deutschland gekommen

Niefern-Öschelbronn. Sie schallt einem beim Betreten des Gemeindehauses schon entgegen, die lebenslustige Musik aus Sizilien: Die Niefernerin Lucia Nikolov hat keine Mühen gescheut, um das Programm zur Präsentation ihres Büchleins über ihre Geschichte als Tochter von Gastarbeitern zu einem Erlebnis zu machen. Die „Gruppo Folcloristico Sacro“ aus Mühlacker bringt dabei mit ihren Trachten nicht nur Farbe, sondern mit ihrem Tanz auch Bewegung in den Abend ein. Lillo am Keyboard und der mit schmetternder Inbrunst singende Michele bringen die süditalienische Seele näher, und wer es dann immer noch nicht kapiert hat, der kann sich das dreibeinige Symbol der Flagge anschauen, das über dem Tisch liegt, an dem die Autorin neben ihren Schwestern Anna und Giovanna Paternostro Platz nimmt.

Erstellt: 29.07.2015, 00:00 Uhr

Lucia Nikolov (vorne re.) feiert, dass sie ihre „Erinnerungen einer Deutsch-Italienerin aus den 60er-Jahren“ nun in gedruckter Version vorstellen kann. Foto: Roth

Anna spricht fließender Deutsch, deshalb trägt die Frau, um deren „Tochter-von-Gastarbeitern-Geschichte“ es geht, nur ein Gedicht vor. Der berühmte Cousin, auf den die mit einem Kroaten verheiratete Lucia Nikolov so stolz ist, und der ihr auch auf Italienisch gedrucktes Büchlein mit vielen Fotografien Korrektur gelesen hat, ist auch unter den Gästen: Dino Paternostro ist den Lesern, die sich mit dem Thema Mafia beschäftigen, ein Begriff. Die sizilianische Spezialität nimmt er nämlich gern ins Visier. Vielleicht hat das die Frau, die 1951 in Corleone geboren wurde und im Alter von 14 Jahren nach Deutschland kam, erst in einer Papierfabrik arbeitete und später zur Krankenschwester und Altenpflegerin ausgebildet wurde, zum Schreiben animiert.