TSV Knittlingen unter Zugzwang

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Verein will für 700000 Euro eine eigene Trainingshalle bauen und hofft auf ein städtisches Grundstück in Erbpacht

Eine eigene Sporthalle ist schon lange der Wunsch des TSV Knittlingen. Nun hat der Verein einen Antrag an die Stadt gestellt, ein geeignetes Grundstück in Erbpacht zu erhalten. Klar ist: Der Turn- und Sportverein muss etwas bauen, sonst wäre das dafür angesparte Geld womöglich alsbald zu versteuern.

Erstellt: 31.07.2015, 00:00 Uhr

Es ist eng in der Knittlinger Sporthalle. Die Handballer des TSV Knittlingen, hier der Nachwuchs am Ball beim dortigen Minispielfest des Handballkreises vor gut einem halben Jahr, ist nur eine der Abteilungen, die ihren Trainingsbetrieb in der städtischen Halle bestreiten. Volleyballer und Turner des TSV beanspruchen ebenso Hallenzeiten, außerdem der Tischtennisverein und weitere Clubs, im Winterhalbjahr auch der Fußballverein sowie die Faustballer von TSV Kleinvillars und TSV Hohenklingen.

Knittlingen. „Das Finanzamt in Mühlacker war uns wohlgesonnen“, ist der TSV-Vorsitzende Jürgen Mössner dankbar für das kulante Verhalten der dortigen Beamten. Denn eigentlich darf ein gemeinnütziger Verein kein Geld ansparen, es sei denn für einen bestimmten Zweck – und auch dann eigentlich nur bis zu acht Jahre lang. Inzwischen aber spart der TSV Knittlingen mit Billigung des Finanzamtes seit 13 Jahren für den eigenen Sporthallen-Neubau. „Das Finanzamt hat uns wiederholt eine Verlängerung gestattet. Aber jetzt muss was gehen“, sagt Mössner. Anderenfalls wäre der Status der Gemeinnützigkeit in Gefahr. Würde dieser aberkannt, dann müssten die gebildeten Rücklagen mit 35 Prozent versteuert werden. „Von 100000 Euro wären also 35000 Euro futsch – das ist von den Mitgliedern hart erarbeitetes Geld.“ Und der TSV Knittlingen hat deutlich mehr angespart, wenngleich Mössner einen genauen Betrag nicht nennen will.