Sänger mit Botschaft

„Es ist nicht das, was man landläufig unter Gospel versteht“, räumte der Solist ein. Dennoch seien es Gospels, weil sie von der Beziehung des Menschen zu Gott handeln, sagte er und bezog sich so auf die ursprüngliche Herleitung des Begriffs von „God spell“. Begleitet von Keyboarder Jan Riedel, der auch den Kontakt zu dem Meistersänger hergestellt hatte, und von Drummer Roland Straub schlug der Interpret einen musikalischen Bogen durch diverse Stilrichtungen. Vor etwas mehr als 100 Konzertbesuchern wechselte B.Free zwischen herzergreifenden Melodien, zarten Balladen und rhythmischen Titeln. In sein Programm baute der einstige Klassikinterpret, der schon auf den Opernbühnen von Paris, Sydney, Prag und Tokio stand und der vor einigen Jahren zur Unterhaltungsmusik und dem Gesang christlicher Songs gewechselt ist, Titel von Amanda McBroom, der ABBA-Sängerin Agnetha Fältskog oder des Gospelkomponisten Andraé Crouch ein. Die Melodien unterlegte er mit eigenen Texten. „Ich stand kurz vor dem Burn-out“, sagt B.Free über die Entstehung eines seiner Lieder, mit denen er auch gegen „Handystress“, das „Laufen im Hamsterrad“ und soziale Ungerechtigkeit ansingt. Welche bürgerliche Identität sich hinter B.Free verbirgt, gibt der Künstler nicht preis: „Meinen wirklichen Namen kennen die wenigsten, ich trenne Privatleben und Arbeit strikt voneinander.“