Radverkehr soll attraktiver werden
Enzkreis
Kreistagsausschuss bringt neues Radverkehrskonzept auf den Weg. Grünen-Sprecher hätte sich allerdings deutlich mehr finanziellen Rückenwind gewünscht. Enztalradweg soll in Niefern zum Schnellweg ausgebaut werden, um Pendler nicht über den Berg zu schicken.

Anderswo gibt es bereits „Autobahnen“ für Fahrradfahrer. Ob es bald eine Schnellverbindung für die Pedaltreter zwischen Pforzheim und Vaihingen geben wird, ist unklar. Gerungen wird auch noch um die bestmögliche Routenführung und grundsätzlich über die Frage, wie dem Radverkehr in der Region mehr Rückenwind verliehen werden kann. Foto: Fotolia/Mikael Damkier
(Foto: Mikael Damkier - stock.adobe.com)
Enzkreis. Umweltfreundliche Mobilität auf zwei Rädern – ein Lippenbekenntnis oder eine Zukunftsvision, für die der Enzkreis auch wirklich in die Pedale treten will? Um diese Kernfrage kreiste die Diskussion im Umwelt- und Verkehrsausschuss des Kreistags am Montag. Weniger umstritten war dabei ein Antrag der FDP-Fraktion, den Enztalradweg im Bereich Niefern-Öschelbronn für den geplanten Radschnellweg zwischen Pforzheim und Vaihingen auszubauen, um unnötige Bergetappen zu vermeiden. Generell auf Zustimmung ist auch das neue Radverkehrskonzept des Enzkreises gestoßen, wenngleich Grünen-Sprecher Joachim Wildenmann die Befürchtung äußerte, es gebe vom Enzkreis viel zu wenig Rückenwind, der den Radverkehr wirklich anschieben könnte. Konkret: Die Verwaltungsspitze im Landratsamt schlägt dem Kreistag vor, künftig jährlich 150000 Euro bereitzustellen, um einzelne Maßnahmen aus dem mehr als umfangreichen Radverkehrskonzept umzusetzen. Für Wildenmann ein Tropfen auf dem heißen Stein. Er beantragte, dem Kreistag zu empfehlen, jährlich eine Million Euro investiert wird, damit das Radverkehrskonzept kein Papiertiger bleibt. Mit seinem Vorstoß scheiterte der Mann aus dem Grünen-Team allerdings. Zehn Gegenstimmen und drei Enthaltungen standen nur fünf Ja-Stimmen für mehr Tempo bei der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept gegenüber. Landrat Bastian Rosenau hatte zuvor auf die angespannte Finanzlage des Kreises angesichts der Corona-Pandemie hingewiesen. Ein Argument, dem sich Wildenmann nicht unbedingt anschließen konnte. Er machte vielmehr auf aus seiner Sicht falsche Prioritäten aufmerksam. So sehe der Rahmenplan für die Kreisstraßen für die Jahre 2021 bis 2025 insgesamt 17 Millionen Euro für den Autoverkehr und nur zwei Millionen Euro für Radwege vor. Für Wildenmann eine klare Schieflage. Es sei keine Frage der verfügbaren Mittel, sondern nur, wofür man sie einsetze.
Wir freuen uns, dass Sie sich für
einen Artikel interessieren.
Jetzt registrieren und weiterlesen.
- ➔ Alle Webseiteninhalte
-
➔ Inklusive aller
Artikel
- ➔ Jederzeit kündbar
Sie sind bereits Abonnent? Hier einloggen