Mit der längeren Strecke billiger gefahren

Mühlacker. Der Tarifdschungel treibt mitunter seltsame Blüten, und beispielhaft dafür steht die Erkenntnis von Ralf Davids aus Illingen, wo sich im Grenzgebiet zweier Verkehrsverbünde die Tücken im System in besonderem Maße offenbaren. „Will man von Illingen nach Stuttgart fahren, kann man eine Tageskarte des VVS lösen, muss aber von Illingen nach Vaihingen/Enz und zurück je eine VPE-Fahrkarte für 2,20 Euro pro Person lösen“, beschreibt er ein altbekanntes Phänomen am Übergang vom Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis (VPE) zum Verkehrsverbund Stuttgart (VVS). „Die Rückfahrt ist nur per Handyticket oder in Vaihingen/Enz selbst zu lösen – also aussteigen und nächsten Zug nehmen.“ Oder aber, man stößt wie der 76-Jährige, der als Gastdozent an der DHBW Stuttgart häufig in die Landeshauptstadt pendelt, unverhofft auf eine andere, weniger umständliche und dazu noch preiswertere Möglichkeit. Zufällig habe er einmal über DB-online ein Bahnticket nach Sersheim gelöst – und festgestellt, dass dieses statt 2,20 Euro nur 1,70 Euro kostet und auf diesem Weg gleich auch die Rückfahrt mitgebucht werden kann. Das Ganze zum Preis von 3,40 statt 4,40 Euro. Ein Zufallstreffer, der für den Illinger zwei Schlussfolgerungen mit sich bringt: „Empfehlung an die Fahrgäste: Längere Fahrtstrecke buchen, aber nur halb nutzen. Empfehlung an den VPE: Überdenken sie Ihre Tarifstruktur!“