„Keine einfachen Gespräche“ – Hoeneß sortiert aus
VfB
Bei der Nominierung des Kaders für die Europa League bleiben einige Spieler unberücksichtigt – so wie Nick Woltemade in der Vorsaison.
Von Heiko Hinrichsen
Stuttgart - Der VfB hat seinen Kader für die mindestens acht Partien der Ligaphase in der Europa League bei der Uefa gemeldet. Dieser umfasst 25 Spieler – zu wenige, um alle Profis im 30 Akteure starken Aufgebot des Fußball-Bundesligisten auch international zu berücksichtigen. Zumal das Regelwerk für die Begegnungen auf internationaler Bühne vorsieht, dass auch eine Mindestanzahl an lokal ausgebildeten Spielern auf der Liste stehen müssen. Daher wird es noch enger.
Im Vorjahr spielte der Club ja in der Champions League – und damals verzichteten die Stuttgarter freiwillig auf Nick Woltemade, der gerade ablösefrei von Werder Bremen gekommen war. Ein Umstand, den der Stürmer lange nicht verwunden hatte. Nun darf er mit seinem neuen Club Newcastle United in der Königsklasse ran – der VfB spielt eine Etage tiefer.
Doch die Nominierung folgt formal demselben Prozedere. Erneut musste der Stuttgarter Cheftrainer Sebastian Hoeneß daher einige schwierige Personalentscheidungen treffen. „Ich musste ein paar Jungs sagen, dass sie nicht auf dieser Liste stehen. Das waren natürlich keine einfachen Gespräche“, erzählte Hoeneß.
Erwischt hat es diesmal Justin Diehl, Ameen Al-Dakhil, Yannik Keitel, Pascal Stenzel, Silas, Leonidas Stergiou und auch Youngster Noah Darvich. Sie alle werden die Europareise des VfB nicht mit antreten können. Erst im Winter-Transferfenster können zwei Spieler nachnominiert werden, zudem können die Clubs über die B-Liste an Spieltagen noch junge Spieler in ihr jeweiliges Aufgebot übernehmen, die nach dem 1. Januar 2003 geboren sind und seit mindestens zwei Jahren ununterbrochen für den Verein registriert sind. Beim VfB gilt dies etwa für Efe Korkut, Max Herwerth oder Mirza Catovic.
„Am liebsten hätte ich alle dabeigehabt. Aber es bringt nichts, zu lamentieren. Die Regularien sind halt da“, sagte Hoeneß im Anschluss an seine schweren Entscheidungen: „Wir müssen danach handeln und Entscheidungen treffen. Auch wenn ich den Grund für einige Regularien nicht verstehe.“
Es sei wie im Vorjahr ein sehr schwieriges Unterfangen gewesen, eine Auswahl zu treffen, ergänzte der Trainer: „Wir haben einen sehr großen Kader – zudem gibt es eben diverse Regeln, die in dieser Liste zur Geltung kommen“, sagte Hoeneß angesichts der Tatsache, dass die Uefa unter anderem eine Reihe von lokal ausgebildeten Spielern im Kader vorschreibt. Davon profitierten diesmal Dominik Nothnagel, Alexander Groiß oder Thomas Kastanaras, die sonst ohne Chance gewesen wären.
In Leonidas Stergiou (Schweiz) und Ameen Al-Dakhil (Belgien) verzichtet der VfB diesmal auf zwei A-Nationalspieler. Der Grund hierfür liegt in beiden Fällen in der labilen Physis. Während der im Vorsommer nach Stuttgart gekommene Al-Dakhil bisher gerade mal auf elf (Teil-)Einsätze in der Bundesliga kommt und in dieser Runde aufgrund von muskulären Problemen noch keine Minute gespielt hat, kämpft sich Stergiou nach Problemen mit dem Syndesmoseband aktuell im Lauftraining an die Mannschaft heran. Wann der Rechtsverteidiger wieder spielfit ist, bliebt ungewiss.