Gesundheitsschutz von Erzieherinnen im Fokus

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Die Gewerbeaufsicht stattet Kindertagesstätten einen Besuch ab – Arbeitsalltag bringt oft starke Belastungen mit sich

Enzkreis (pm). Das Landratsamt Enzkreis will den Gesundheitsschutz von Erzieherinnen genauer unter die Lupe nehmen. Die Mitarbeiter der Gewerbeaufsicht werden dazu in den nächsten Monaten das Personal in den Kindertagesstätten in Sachen Sicherheit und Gesundheitsschutz befragen. „Der Arbeits- und Gesundheitsschutz wurde hier in der Vergangenheit leider oft vernachlässigt“, berichtet Karl-Willi Schuster von der Gewerbeaufsicht. Während bei gewerblichen Tätigkeiten, etwa im Bauwesen, Belastungen durch schweres Heben und Tragen, durch Lärm oder Staub relativ schnell ersichtlich seien, wirke die Arbeit in den Kindertagesstätten zunächst wenig gesundheitsbelastend. Erst der nähere Blick zeige, dass es auch hier Risiken gibt.

Erstellt: 13.11.2018, 00:00 Uhr

Laut Schuster klagen viele Fachkräfte vor allem über Schmerzen im Rücken, in den Knien oder Schultern. Diese Beschwerden resultierten meist aus ungünstigen Arbeitshaltungen, zum Beispiel dem Sitzen auf viel zu kleinen Kinderstühlen. „Hier können wir mit konkreten Empfehlungen zu besseren ergonomischen Arbeitsbedingungen und Verhaltensweisen helfen. Andererseits klären wir auch über die gesetzlichen Pflichten auf“, sagt Schuster. „Es kommt natürlich auch vor, dass Erzieherinnen mit psychischen Belastungen zu kämpfen haben. Das kann sich dann natürlich ebenfalls auf Leistungsfähigkeit und Gesundheit auswirken“, so der Arbeitsschutzexperte weiter. Als besonderen Stressfaktor nennt er die Lärmbelastung: Ob die Sollwerte in einem Unterrichts- oder Gruppenraum überschritten werden, kann mit einem Raumakustik-Messprogramm ermittelt werden. „Darüber hinaus geben wir Hinweise zum Infektionsschutz und zur arbeitsmedizinischen Vorsorge. Natürlich sprechen wir auch über vorbeugenden Brandschutz und den Ablauf von Evakuierungsmaßnahmen.“