Erste Urteile im Paulus-Prozess

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Einjährige Freiheitsstrafe auf Bewährung für 27-Jährigen – Verhandlung geht Ende September weiter

Karlsruhe/Enzkreis. Im Prozess um den Mordfall Simon Paulus sind am Freitag die ersten Urteile gefallen: Wegen versuchter Strafvereitelung verurteilte die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Karlsruhe einen 27-jährigen Pforzheimer zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr, die auf Bewährung ausgesetzt wurde. Von den übrigen Anklagepunkten wurden der 27-Jährige und ein 26 Jahre alter Mitangeklagter freigesprochen. „Das ist aber auf keinen Fall ein Fingerzeig für das restliche Verfahren“, stellte der Vorsitzende Richter Leonhard Schmidt bei seiner Begründung klar. Am 27. September wird der Prozess um die mutmaßliche Ermordung des Birkenfelder Büchsenmachers Simon Paulus gegen den 30-jährigen Hauptangeklagten und einen 42-jährigen Kampfsportlehrer aus Pforzheim mit weiteren Zeugenvernehmungen fortgesetzt.

Erstellt: 14.09.2019, 00:00 Uhr

Mit seinem Urteil blieb das Gericht indes etwas unter dem Antrag von Staatsanwältin Christine Roschinski, die für den 27-Jährigen eine zweijährige Bewährungsstrafe gefordert hatte. Nach Einschätzung der Strafkammer hat der 27 Jahre alte Pforzheimer dem 30-Jährigen einen Tag nach dem gewaltsamen Tod von Simon Paulus am 29. August beim Vergraben der Leiche in einem Waldstück bei Pforzheim geholfen. „Als er die Leiche im Kofferraum sah, mag er vielleicht überrascht gewesen sein“, betonte Schmidt. Trotzdem habe sich der 27-Jährige entschlossen, seinem Freund zu helfen, und sei deshalb wegen versuchter Strafvereitlung zu verurteilen. Dass die Freiheitsstrafe für ein solches Kapitaldelikt dennoch zur Bewährung ausgesetzt werden konnte, begründete Schmidt mit dem blütenweißen Vorstrafenregister, seiner günstigen Sozialprognose sowie mit seinen teilweise detaillierten Aussagen im Laufe der polizeilichen Ermittlungen. Dadurch habe er zum Teil zur Aufklärung der Tat beigetragen.