Die Krise als Chance begreifen

Die Referentin Dorothee Erlbruch ist in der Beratungsstelle „Auswege“ in Pforzheim tätig. Sie stellte sich zunächst vor, berichtete aus ihrem eigenen Leben. „Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, wollte zunächst wie mein Bruder Pfarrer werden, habe dann aber Sozialarbeit studiert. Jetzt versuche ich Menschen zu beraten, die fürchten, allein nicht mehr zurechtzukommen, und Hilfe und Rat suchen“, erzählte sie. „Lebenskrisen sind auch Lebenschancen“, zündete sie, bildlich gesprochen, ein Licht der Hoffnung an. Sie schilderte aus ihrem eigenen familiären Umfeld und ihrem Freundeskreis Situationen, in denen die Betroffenen der Verzweiflung nahe waren. „Lebenskrisen sind Grunderfahrungen, die jeder durchmachen muss“, verwies sie auf schwere Krankheiten, Todesfälle, Suchtprobleme, Arbeitslosigkeit – alles Umstände, die an der existenziellen Substanz zehren. Schnell wurde klar, dass die Referentin ihre Kraft aus ihrem tiefen christlichen Glauben zieht. Für sie die einzige mögliche Basis, aus jedem Schlamassel wieder heil herauszufinden. Das legt sie auch den Menschen nahe, die ihren Rat suchen und Hilfe erwarten. Oft seien es Frauen, die abgetrieben haben und nun Schuldgefühle hätten, die sie belasten würden.