Der verschleierte Mann geht zwei Schritte hinter ihr

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Die Kabarettistin Lisa Fitz sorgt im Osterfeld für ein volles Haus

Pforzheim. Zum Glück ist der rebellische Jugendtraum der Lisa Fitz nicht in Erfüllung gegangen, sonst säße im Osterfeld-Publikum an diesem Freitagabend ihr Ehemann Fidel Fitz. Doch das Schicksal ist dem Revolutionär gnädig geblieben, und so durfte er seinen Nachnamen Castro behalten und in Kuba bleiben. Andererseits: Vielleicht hätte er von der Revoluzzerin Lisa Fitz noch etwas lernen können, für die die Emanzipation allerdings erst vollzogen ist, „wenn der Mann verschleiert zwei Schritte hinter der Frau hergeht“. Nicht nur den „Freunden des Orients“ zieht sie an diesem Abend im Kulturhaus die Hammelbeine lang. Sie rechnet mit allem ab und das in wechselnden Rollen – mit steigerbarem Applaus. Die handfeste Bayerin gibt sie als CSU-Abgeordnete Gerda Wimmer, die so praktisch veranlagt ist, dass sie für die Integration sogar eine Trachten-Burka ersinnt mit aufgesticktem Edelweiß auf dem Rücken und dem Schriftzug „Hopfen und Malz – Allah erhalt’s“.

Erstellt: 12.04.2016, 00:00 Uhr

Der verschleierte Mann geht zwei Schritte hinter ihr — Lisa Fitz. Foto: Roth

Die Kabarettistin, die eigentlich einen Waffenschein bräuchte für ihr loses Mundwerk, hat noch mehr weibliche Varianten auf Lager – immer mit imaginärem Alter Ego in Gestalt eines bierbäuchigen Phlegmatikers namens Schüttelschorsch oder auch schlicht Leo an der Seite: Putzfrau Hilde Eberl etwa, die sich über die verstopften Straßen aufregt. Kein Wunder, wenn alles bei Amazon bestellt. Oder über die Drohnen herzieht, die wie Löwenzahnschirmchen den Himmel bevölkern und den „nackerten Arsch“ vom Nachbarn filmen. Dann muss sie aber wieder kehren, denn „wie außen, so auch innen“ lautet das Motto. Brummelt noch „Frauen sind Engel. Wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir auf dem Besen weiter“, und weg ist sie samt Kittelschurz.