CDU-Kandidat tritt ohne Rückversicherung an

Enzkreis

Wegen des neuen Wahlrechts könnten siegreiche Direktkandidaten in manchen Wahlkreisen leer ausgehen. Das bedeutet auch eine neue Ausgangslage für Gunther Krichbaum, der im Wahlkreis sechsmal in Folge das Direktmandat für die CDU gewonnen hat.

Beifall für Gunther Krichbaum (li.) nach seinem erneuten Sieg im Kampf um das Direktmandat im Wahlkreis Pforzheim-Enzkreis 2021. Foto: Archiv

Beifall für Gunther Krichbaum (li.) nach seinem erneuten Sieg im Kampf um das Direktmandat im Wahlkreis Pforzheim-Enzkreis 2021. Foto: Archiv

Enzkreis/Pforzheim. Die Bundestagswahl findet am 23. Februar unter von der Ampelkoalition veränderten Vorzeichen statt. Es greift die Wahlrechtsreform, die die Anzahl der Sitze im Parlament beschränkt. Überhangs- und Ausgleichsmandate, die den Bundestag zuletzt auf über 730 Sitze aufgebläht hatten, fallen jetzt erstmals weg. Der Vergrößerungseffekt war immer dann eingetreten, wenn Parteien über Direktmandate mehr Sitze im Bundestag bekamen, als ihnen, gemessen an den Zweitstimmen, zustanden. Die Reform setzt hier an und legt die Zahl der Sitze auf 630 fest. Das bleibt nicht folgenlos. Wer früher in einem Wahlkreis als Direktkandidat die meisten Stimmen holte, war sicher gewählt. So hat etwa CDU-Mann Gunther Krichbaum im Wahlkreis Pforzheim seit 2002 immer wieder den Sprung nach Berlin geschafft. Diese Einzugsgarantie ist bei einem Sieg im Wahlkreis jetzt nicht mehr zwingend gegeben, weil nur noch so viele siegreiche Direktkandidaten in den Bundestag kommen, wie es von den Zweitstimmen her gedeckt ist. Die Zweitstimme wird dadurch wichtiger.

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