Bärensee von Blaualgen betroffen
Stuttgart
Erneut warnt die Stadt vor einer Blaualgenplage in Stuttgarter Seen. Was Spaziergänger beachten sollten.

Die Parkseen sind ein beliebtes Ausflugsziel in Stuttgart. Nun ist der Bärensee mit Blaualgen befallen.
(Foto: Lichtgut / /Ferdinando Iannone)
Von Bettina Hartmann
Stuttgart - Bereits im Juni diesen Jahres hatte das Tiefbauamt der Stadt Stuttgart eindringlich vor jeglichem Wasserkontakt an drei Seen gewarnt. Nun ist mit dem Bärensee ein viertes Gewässer hinzugekommen. Und von der Stadt heißt es erneut: Vorsicht Blaualgen! Zum Baden sind die Seen zwar ohnehin nicht freigegeben. Dennoch sollte jeglicher Wasserkontakt vermieden werden.
Während im Juni der Feuersee im Stuttgarter Westen, der Probstsee in Möhringen und der Rondellsee in Rohr betroffen waren, ist mit dem Bärensee im Rotwildpark nun also eines der beliebtesten Naherholungsziele Stuttgarts in Mitleidenschaft gezogen. Der See war Ende 2022 weitgehend abgelassen worden – die unter Denkmalschutz stehende Damm-Anlage wurde saniert. Mehr als zwei Jahre lang war nur ein Tümpel in einer Mulde zu sehen. Inzwischen wurde der Bärensee aber wieder mit Wasser gefüllt. Zu den Parkseen gehören auch der Neue See und der Pfaffensee.
Es habe sich in allen vier Gewässern eine hohe Konzentration giftiger Blaualgen gebildet, so die Stadt. Erkennbar sei das an den schlierigen und flockigen Gebilden an der Wasseroberfläche. Kontakt mit dem Wasser sei zu vermeiden. Auch Hundebesitzer sollten ihre Tiere nicht in die Nähe des Wassers lassen.
Wie warnt die Stadt vor Blaualgen?
Bei erhöhten Konzentrationen weist die Stadt am jeweils betroffenen See vor Ort durch Schilder auf die Gefahr hin. Spaziergänger sollten Hautkontakte mit dem Wasser dann wie gesagt vermeiden, Hundebesitzer ihre Tiere vom Ufer fernhalten. Das Tiefbauamt bittet dringend darum, die Hinweise zu beachten und die Warnschilder nicht zu entfernen. Sobald sich der Gewässerzustand ändert, werden die Schilder abgehängt.
Warum sind Blaualgen gefährlich?
Zwar heißt es im Volksmund Blaualgen – tatsächlich handelt es sich aber nicht um eine Algenart, sondern um Cyanobakterien. Sie betreiben Fotosynthese, wodurch sich das Wasser häufig grünlich und blau färbt. Diese Einzeller produzieren aber auch Gifte, die beim Menschen unter Umständen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Hautausschläge auslösen können.
Besonders bei empfindlichen oder geschwächten Menschen ist Vorsicht geboten. Auch Kinder sollte man von den schlierigen Bakterien-Teppichen fernhalten. Für Tiere, die von mit Blaualgen-Giftstoffen angereichertem Wasser getrunken haben, kann es lebensgefährlich werden. Daher sollte man in dem Fall sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Wie geht man gegen Blaualgen vor?
Blaualgen kommen in Gewässern ganzjährig vor, heißt es seitens der Stadt. Ihre Konzentration kann aber bei entsprechenden Witterungsbedingungen, etwa erhöhten Wassertemperaturen, oder hohen Nährstoffgehalten plötzlich stark ansteigen.
Meist ist eine Bekämpfung schwierig. Starkregen kann helfen. Oder auch eine anderweitige Durchmischung des Wassers. Wie lange eine Warnung vor einer besonders hohen Dichte an Blaualgen bestehen bleibt, hängt davon ab, wie schnell sich der See regeneriert. In manchen Fällen sinkt die Konzentration bereits innerhalb weniger Tage wieder auf ein unbedenkliches Niveau – manchmal dauert es Monate.