Wie lässt sich „Stadt der Vielheit“ leben?

Mühlacker

Der Dokumentarfilm „Wir sind jetzt hier“ bildet den Ausgangspunkt für eine von Stadt und Volkshochschule Mühlacker organisierten Diskussion über die heutige Situation geflüchteter Menschen vor Ort. Filmemacherin ermutigt, „sich aufs Positive zu fokussieren“.

Podiumsgespräch über das Zusammenleben 2019 bei Mühlacker Konferenz mit Gudrun Kirchhoff (v. li.), Hasan Özer, Johanna Bächle, Armin Dauner, Isabel Hansen und Frank Schneider.Stahlfeld

Podiumsgespräch über das Zusammenleben 2019 bei Mühlacker Konferenz mit Gudrun Kirchhoff (v. li.), Hasan Özer, Johanna Bächle, Armin Dauner, Isabel Hansen und Frank Schneider.Stahlfeld

Mühlacker. „Eine Stadt der Vielheit, in welcher das Andere als Teil des Eigenen verstanden und gemeinsam gelebt wird“ – so lautete eine Idealvorstellung des künftigen Zusammenlebens in Mühlacker, die 2019 am Ende der Konferenz unter dem Motto „Wie wollen wir zukünftig zusammenleben?“ stand. Leila Walliser, die Mühlacker Integrationsbeauftragte, erinnerte als Einführung in den Film- und Diskussionsabend an diese vorletztes Jahr im Jugendhaus ProZwo abgehaltene Veranstaltung (siehe Foto oben). Am Ende hätten die Beteiligten dort 2019 Ziele formuliert, wie die „Stadt für alle“ ermöglicht werden kann – etwa Teilhabe aktiv zu fördern und neue Formate der Mitgestaltung auszuprobieren. Dies umzusetzen sei dann auch im folgenden Jahr trotz Pandemie gelungen, wenn auch anders als geplant: Migranten hätten für andere Menschen eingekauft, , Coronaverordnungen in andere Sprachen zu übersetzt oder selbstgenähte Masken verteilt. Dadurch sei 2020 laut Leila Walliser ein Gemeinschaftsgefühl entstanden, „bei dem kulturelle Grenzen häufig in den Hintergrund traten.“ Dass solche Erfolge nicht schnell zu erreichen sind und Geflüchtete beim Ankommen einen langen Atem brauchen, zeigt die Dokumentation „Wir sind jetzt hier“ sehr eindrücklich, die alle rund 40 Teilnehmer vor ihren Monitoren am Freitagabend zu Hause gleichzeitig ansahen. Im Mittelpunkt des rund 45 Minuten langen Films stehen geflüchtete junge Männer, die in Einzelinterviews ihre Geschichten erzählen. Das dauernde Ringen mit der Bürokratie in Deutschland kommt da immer wieder zur Sprache, etwa das oft über Jahre dauernde Warten – verbunden mit viel Hoffen und Bangen – auf die in „gelben Umschlägen“ verschickten Bescheide zu Aufenthaltsstatus und Bleiberecht.

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