Poetische Collage rund ums Sterben

Mühlacker

Das Gesprächskonzert „TodGlücklich“, eine Veranstaltung der „Lebensfaden“-Reihe, geht unter die Haut. Die Stuttgarter Bestatterin Ute Züfle gibt tiefsinnige und zugleich humorvolle Einblicke in ihren Berufsalltag. Dazu erklingt Musik auf hohem Niveau.

Bestatterin Ute Züfle und das Duo „Viamusicart“ mit Judith Calvelli-Adorno (Violine) und Janina Rüger-Aamot (Akkordeon). Foto: Bastian

Bestatterin Ute Züfle und das Duo „Viamusicart“ mit Judith Calvelli-Adorno (Violine) und Janina Rüger-Aamot (Akkordeon). Foto: Bastian

Mühlacker. In früheren Gesellschaften waren Sterben und Tod allgegenwärtig. Die Kindersterblichkeit lag hoch, die Lebenserwartung war viel kürzer als heute, und die Menschen starben zu Hause. Die Toten wurden in ihrer angestammten Umgebung aufgebahrt, es gab Totenwachen, und bei der Beerdigung führten – gerade im ländlichen Raum – oft lange Leichenzüge vom Wohnhaus der Verstorbenen hin auf den Friedhof. Heute leben die Menschen, gerade in reichen Ländern, viel länger, und wenn gestorben wird, dann in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen. Mit dieser Entwicklung ging eine Tabuisierung des Sterbens einher, eine Verdrängung des Unvermeidbaren und ein Verschieben des Themas auf später, viel später. Dabei scheint es dem Menschen gutzutun, wenn die Erkenntnis zugelassen wird, dass der Tod einen Teil des Lebens darstellt. Der Psalmist sagt nicht umsonst: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“

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