Mahle Mühlacker: Gewerkschaft stimmt auf ein „Schicksalsjahr“ ein

Mühlacker (pm). Bei einer Aktion der IG Metall Pforzheim vor den Toren des Mahle-Werks in Mühlacker haben, wie es in einer Mitteilung der Gewerkschaft heißt, über 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein „starkes Signal“ für neue Perspektiven und sichere Arbeitsplätze gesetzt. Der Betriebsrat habe eine Betriebsversammlung organisiert, an der sich rund 250 Beschäftigte sowie 100 hauptamtliche Gewerkschaftssekretärinnen und -sekretäre beteiligt hätten, die von einer Konferenz in Pforzheim angereist seien. Das Jahr 2026, sagte laut Mitteilung die Betriebsratsvorsitzende Nektaria Christidou, werde ein „Schicksalsjahr“ für den Standort. „Die Stimmung bei den Beschäftigten ist schlecht, sie erfahren keine Wertschätzung mehr für ihre Arbeit“, beschrieb sie die Situation. Der Zukunftstarifvertrag und die Beschäftigungssicherung stünden auf dem Prüfstand. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben ihren Beitrag geleistet, jetzt muss die Konzernleitung liefern: neue Produkte und Investitionen, damit Mühlacker wettbewerbsfähig bleibt“, erklärte Christidou in Richtung der Stuttgarter Mahle-Zentrale. „Wir fordern eine industriepolitische Strategie, die Wertschöpfung und Arbeitsplätze in unserer Region und in Deutschland sichert“, machte bei dem Treffen Nadine Boguslawski, Tarifvorständin und Hauptkassiererin der IG Metall, deutlich. „Local Content heißt: Wer in Europa verkaufen will, muss auch hier produzieren.“ Mahle in Mühlacker, so Barbara Resch, Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg, stehe sinnbildlich für die Probleme der gesamten Metall- und Elektroindustrie. Die laut Gewerkschaft etwa 960 Beschäftigten hätten viele Ideen, wie das Werk produktiver werden könne. „Jetzt muss das Management liefern und ein klares Bekenntnis zum Standort abgeben.“