Mühlacker. „Ich kam am 1. Januar 1937 im Sudetenland auf die Welt, in Wächtersdorf, das liegt heute im Osten Tschechiens. Ich habe als Kriegskind sehr, sehr viel erlebt. Wir wurden von unserer Heimat in Richtung Westen vertrieben“, sagt Berthold Neckel, während er am Wohnzimmertisch mit seiner Partnerin Rosemarie Springmann durch ein Fotoalbum blättert und sich dabei an Momente aus der Kriegszeit erinnert, die heute noch eindrücklich sind. Dass das Album auf dem Tisch liegt, ist auf den an Heiligabend erschienenen Bericht im Mühlacker Tagblatt über vier Schwestern, die mit ihren Kindern aus der Ukraine fliehen mussten, zurückzuführen. „Als ich den Zeitungsbericht gelesen habe, hat mich das an meine eigene Kindheit erinnert“, sagt der 86-Jährige und zeigt auf eine Aufnahme aus dem Fotoalbum.