Stichgleis: Machbarkeitsstudie im Fokus

Maulbronn

In der Diskussion um einen möglichen regelmäßigen Zugverkehr auf der alten Maulbronner Stichstrecke liegt nun ein überraschendes Ergebnis vor. Die jüngste vom Gemeinderat in Auftrag gegebene Potenzialanalyse bescheinigt dem Schienenstrang Zukunft.

Maik Disselhoff

Erstellt: 16.12.2021, 18:29 Uhr

Das Maulbronner Stichgleis hat im Hinblick auf mögliche Nutzer eines regelmäßigen Zugverkehrs mehr Potenzial, als es manche Beobachter erwartet haben. Jetzt könnte deshalb eine Machbarkeitsstudie folgen. Im Hintergrund ist ein Gebäude des neuen Wohnquartiers auf dem ehemaligen „Schmid&Wezel“-Areal zu sehen, das die jüngste Potenzialstudie wohl nicht unerheblich beeinflusst hat. Foto: Fotomoment

Maulbronn. Das Maulbronner Stichgleis steht mit seinem kurvigen Verlauf sinnbildlich für eine kommunalpolitische Debatte, die im Laufe der Jahre immer neue Wendungen erfuhr. Jetzt gibt es Neuigkeiten: Die Potenzialstudie, die der Gemeinderat vor nicht allzu langer Zeit als sozusagen vorerst letzten Anlauf für eine mögliche Wiederbelebung der Strecke in Auftrag gab, führt zu einem überraschenden Ergebnis: Sie kommt auf 980 potenzielle Fahrgäste. Der Landeschef des Verkehrsclubs Deutschland, Matthias Lieb aus Mühlacker, der sich seit Jahren für die Reaktivierung des Schienenstrangs einsetzt, der vom Bahnhof Maulbronn West vor den Toren der Kernstadt zum alten Stadtbahnhof in der Stadtmitte führt, weist darauf hin, dass die neue Studie das Ergebnis der einfachen VCD-Untersuchung von vor einem Jahr toppt, die auf 770 Fahrgäste kam. Zur Erinnerung: Das Land Baden-Württemberg, das die Reaktivierung alter Schienenstrecken finanziell fördert, hatte in einer Grobanalyse für Maulbronn sogar nur potenziell 290 Fahrgäste auf der Strecke gesehen.