Hoher Therapiebedarf: „Kize“ muss wachsen

Maulbronn

Das Kinderzentrum Maulbronn befindet sich auf Expansionskurs. Millionenschwere Bauprojekte sind der Beweis dafür. Hinter den Kulissen reifen bereits neue Pläne – etwa für eine Kinderarztpraxis, die an das „Kize“ angebunden sein soll und auf dem MWK-Areal entstehen könnte.

Der Geschäftsführer des Maulbronner Kinderzentrums, Dirk Berner, spricht bei einem Rundgang durch die Klinik über aktuelle Bauprojekte sowie Zukunftspläne für eine Kinderarztpraxis für Maulbronn, die ans „Kize“ angegliedert sein soll, oder ein Parkhaus am Ende der Knittlinger Steige. Fotos: Disselhoff

Der Geschäftsführer des Maulbronner Kinderzentrums, Dirk Berner, spricht bei einem Rundgang durch die Klinik über aktuelle Bauprojekte sowie Zukunftspläne für eine Kinderarztpraxis für Maulbronn, die ans „Kize“ angegliedert sein soll, oder ein Parkhaus am Ende der Knittlinger Steige. Fotos: Disselhoff

Maulbronn. Maulbronn zeichnet sich nicht nur durch sein Kloster aus, das sich mit dem Unesco-Welterbetitel schmücken darf, sondern auch durch das Kinderzentrum, das neben einer Einrichtung in München deutschlandweit einmalig ist. An der Knittlinger Steige 21 werden Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen, Behinderungen, psychischen und sozialen Problemen ambulant und stationär therapiert. Dass sich die Einrichtung, in der 230 Menschen arbeiten, seit Jahren auf Wachstumskurs befindet, ist kein Zufall. „Die Nachfrage nach Behandlungen ist enorm“, sagt Geschäftsführer Dirk Berner. Dafür gibt es verschiedene Gründe, wie der Chef des „Kize“ bei einem Rundgang durch die Klinik verdeutlicht. Berner nennt etwa die Zunahme von Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten, die besonders nach der Corona-Pandemie, wo vielen Kindern und Jugendlichen der Zugang zu Bildungseinrichtungen zeitweise unmöglich war, zutage traten. Als die Schulen wieder offen waren, haben sich die Probleme schubartig bemerkbar gemacht. Die Sozialstruktur um Pforzheim sei zudem ein Faktor, so Berner, der allgemein auch auf eine erhöhte Geburtenrate in den vergangenen Jahren sowie die steigende Zahl von Kindern und Jugendlichen verweist, die als Geflüchtete ins Land kommen. Die Palette an Erkrankungen und Auffälligkeiten, mit der sich die multidisziplinären Teams des „Kize“ befassen, ist breit. „Wir haben es mit Medienverwahrlosung, Schulverweigerung, Essstörungen, Depressionen und auch verstärkt mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die mit ihren extremen Störungen Systemsprenger sind.“

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