Angeklagte: „Ich verabscheue Gewalt“

Maulbronn

Ein möglicher Corona-Verstoß führt zu einem Polizeieinsatz, bei dem eine 55-Jährige Angaben zur Person verweigert und einen Polizisten geschlagen haben soll. Jetzt wird vor dem Amtsgericht verhandelt.

Maik Disselhoff

Erstellt: 30.11.2021, 10:01 Uhr

Ein Polizeieinsatz mit zunächst zwei und dann weiteren Streifenwagenbesatzungen ist die Folge eines anonymen Hinweises auf eine möglicherweise nicht den Coronaregeln entsprechende Versammlung in einer Mühlacker Gaststätte am 28. Dezember 2020. Vor Ort wollen die Beamten die Personalien der Teilnehmer aufnehmen, was sich mühsam gestaltet. Im Zuge der Kontrolle soll eine Frau einem Polizisten auf die Brust geschlagen haben. Deshalb läuft jetzt ein Prozess vor dem Maulbronner Amtsgericht, bei dem es äußerst gegensätzliche Angaben zu dem Vorfall gibt. Die Versammlung der „Selbsthilfegruppe“ war indessen trotz Lockdowns rechtlich gesehen legal. Foto: Archiv

Maulbronn. Der Polizeieinsatz in einer Mühlacker Gaststätte Ende Dezember 2020, über den unsere Zeitung berichtete, hat nun ein Nachspiel vor dem Maulbronner Amtsgericht. In dem Restaurant hatte sich damals, mitten im Lockdown, ein Kreis von Menschen getroffen, um sich – offiziell als „Selbsthilfegruppe“ deklariert – nach eigener Darstellung über Jesus, Gesundheitsthemen und Corona auszutauschen. Nach einem anonymen Hinweis an die Polizei machten sich zwei Streifen auf den Weg, um einen möglichen Verstoß gegen die Corona-Verordnung zu kontrollieren.