„Toilette für alle“ gibt es jetzt auch in Illingen

Illingen (sf). Bundesweit gibt es nur 150 „Toiletten für alle“, die sich an Menschen richten, die nicht die vorhandenen Rollstuhltoiletten benutzen können. Dazu zählen beispielsweise Menschen mit angeborenen schweren und mehrfachen Behinderungen, Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma oder ältere Menschen, die schwer pflegebedürftig sind. Die jüngste „Toilette für alle“ ist im Harry-Keller-Haus in Illingen nun in Betrieb gegangen. Fürs Pressefoto getestet hat sie der Inklusionsbeauftragte der Stadt Pforzheim, Mohamed Zakzak. Das ist nicht Neues für Rollstuhlfahrer Zakzak. Betroffene können von Helfern aus dem Rollstuhl gehoben und in eine Tragevorrichtung gesetzt werden, mit der sie sich gewissermaßen im Raum bewegen können. Beim ersten Mal könne das abschrecken, weiß Zakzak. „Man muss sich erst daran gewöhnen.“ Als er die Vorrichtung im Harry-Keller-Haus ausprobiert hat, ist er dagegen begeistert. „Das bedeutet Teilhabe von Menschen mit Schwerbehinderung, die unterwegs auf einen Windelwechsel angewiesen sind“, betont auch die Geschäftsführerin des Landesverbands für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg, Jutta Pagel-Steidl. Eine DIN-gerecht gebaute Rollstuhltoilette benötigt etwa 5,5 Quadratmeter, das wäre für eine „Toilette für alle“ zu gering bemessen: „Wenn man einen Assistenten dabei hat und der Rollstuhl mit drin ist, ist so ein Raum schnell voll.“ Die landesweit 94. „Toilette für alle“ wurde am Montag darüber hinaus von Gabriele Weber (v.li.), Jutta Pagel-Steidl, Mohamed Zakzak, Klaus Kluge und Bruno Kohl vorgestellt. Foto: Friedrich