Bin ich von dem Datendiebstahl betroffen?

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Die Schufa-Tochter Bonify hat bestätigt, dass es zu einem Sicherheitsvorfall gekommen ist. Kriminelle konnten sich Zugriff auf sensible Daten von Nutzern verschaffen. Betroffen sind Informationen aus Identifizierungsverfahren, darunter auch Ausweisdaten, Fotos und Videos.

Bei Bonify kam es zu einem Datenleck.

Bei Bonify kam es zu einem Datenleck.

(Foto: Andrii Yalanskyi / shutterstock.com)

Von Lukas Böhl

Bonify informierte am vergangenen Mittwoch über ein Datenleck, bei dem Kriminelle Zugriff auf Identifizierungsdaten erhielten. Betroffen sind Datensätze, die im Rahmen von „Face-to-Face“-Autorisierungen über einen externen Dienstleister verarbeitet wurden. Die Ermittlungen laufen, Anzeige bei den Strafverfolgungsbehörden wurde gestellt, auch die zuständige Datenschutzaufsicht ist informiert. Nicht kompromittiert wurden nach aktuellem Stand Passwörter, Zugangsdaten oder Zahlungsinformationen.

Welche Daten sind betroffen?

Die abgeflossenen Informationen stammen aus Video-Ident-Verfahren. Nutzer müssen dabei alle Sicherheitsmerkmale ihres Ausweises zeigen und zusätzlich ihr Gesicht vor die Kamera halten. Entsprechend brisant ist der Vorfall: Mit diesen Daten könnten Kriminelle relativ einfach Verträge im Namen der Betroffenen abschließen oder Identitätsbetrug begehen.

Nicht betroffen sind Nutzer, die sich über eID, Brief-Ident oder ihr Bankkonto identifiziert haben. Wie viele Kunden insgesamt betroffen sind und aus welchem Zeitraum die abgegriffenen Daten stammen, teilte Bonify bislang nicht mit.

Bin ich betroffen?

Nach Angaben von Bonify wurden alle Nutzer, deren Daten tatsächlich abgeflossen sind, bereits individuell per Mail oder Post informiert. Wer keine entsprechende Nachricht erhalten hat, gilt nach aktuellem Stand nicht als betroffen. Dennoch sollten alle Kunden wachsam bleiben, insbesondere wenn unerwartete Anfragen auftauchen, die Ausweisdaten oder persönliche Informationen betreffen.

Was sollten Nutzer jetzt tun?

  • Verdächtige Anfragen prüfen: Kommen ungewöhnliche Mails, SMS oder Anrufe, die nach persönlichen Daten fragen, sollte man misstrauisch sein.
  • Keine Daten herausgeben: Niemals sensible Informationen als Reaktion auf verdächtige Nachrichten teilen.
  • Identitätsmissbrauch melden: Wer Anzeichen für Missbrauch entdeckt, sollte Beweise (Screenshots, Fotos) sichern und sich an die Polizei wenden.
  • Für Fragen hat Bonify eine Hotline (030 / 75 66 58 89) und die Mailadresse support@bonify.de eingerichtet.

Sollten Kunden Hinweise auf den Missbrauch ihrer Daten haben, kann zudem bei der Schufa eine Eilmeldung über einen Identitätsbetrug eingereicht werden.