Der Landtag arbeitet sein braunes Erbe auf

Baden-Württemberg

Der baden-württembergische Landtag lässt die NS-Vergangenheit seiner früheren Mitglieder ausleuchten. Erste Ergebnisse liegen bereits vor.

Die Büste des von den Nazis ermordeten württembergischen Staatspräsidenten Eugen Bolz im Landtag

Die Büste des von den Nazis ermordeten württembergischen Staatspräsidenten Eugen Bolz im Landtag

(Foto: dpa)

In seinen Lebenserinnerungen notierte der Sozialdemokrat Wilhelm Keil nach Ende des Zweiten Weltkriegs: „Nun hat es ein Geschick, von dem ich nicht weiß, ob ich es ein gütiges nennen soll, gefügt, dass ich das tausendjährige Reich überlebt habe.“ Dass Keil die Diktatur - wenn auch von den Nazis geächtet – heil überstand, war tatsächlich alles andere als selbstverständlich für einen prominenten SPD-Politiker, der viele Jahre im Reichstag wie auch im württembergischen Landtag Politik gemacht hatte. Das Konzentrationslager war ihm anders als vielen seiner Freude erspart geblieben. Weshalb, das blieb ihm rätselhaft. „Doch welchen Gründen immer ich es zuzuschreiben hatte, dass ich meine körperliche Freiheit behielt, jedenfalls war ich zufrieden und trug leicht an diesem ‚Makel‘.“

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