Mehr als 200 Prominente fordern Freilassung von Marwan Barghuti

Politik

Mehr als 200 internationale Prominente fordern in einem offenen Brief die Freilassung des palästinensischen Politikers Marwan Barghuti. Sie werfen Israel Misshandlung vor.

Palästinensische Demonstranten mit Flaggen und Plakaten von Marwan Barghuti: Mehr als 200 Prominente fordern seine Freilassung.

Palästinensische Demonstranten mit Flaggen und Plakaten von Marwan Barghuti: Mehr als 200 Prominente fordern seine Freilassung.

(Foto: IMAGO/APAimages/IMAGO/Mohammed Nasser \ apaimages)

Von red/AFP

Mehr als 200 internationale Prominente haben in einem offenen Brief die Freilassung des inhaftierten palästinensischen Anführers Marwan Barghuti gefordert. Zu den Unterzeichnern des Schreibens zählen die Hollywood-Schauspieler Javier Bardem und Benedict Cumberbatch, die Rocklegende Sting, Schriftstellerin Sally Rooney und Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux sowie die früheren Fußballstars Éric Cantona und Gary Lineker.

Die Initiative ist Teil der internationalen Kampagne "Free Marwan", die von der Familie Barghutis initiiert worden war. Ein Großteil der Unterzeichner hatte sich in der Vergangenheit für ein Ende des Krieges im Gazastreifen ausgesprochen.

Barghuti sei in Haft "Misshandlung" ausgesetzt und ihm würden seine Rechte verweigert, hieß es in dem Schreiben. Die Unterzeichner riefen die Vereinten Nationen und Regierungen weltweit dazu auf, sich "aktiv für seine Freilassung einzusetzen". Zuletzt hatte Barghutis Sohn dem israelischen Justizpersonal vorgeworfen, seinen Vater während eines Gefangenentransports geschlagen zu haben.

Israelische Regierung verweigert Freilassung Barghutis

Barghuti gilt als einer der populärsten Politiker der palästinensischen Fatah-Partei und wird von Anhängern als "palästinensischer Mandela" bezeichnet. 

Der 66-Jährige sitzt eine lebenslange Haftstrafe ab, er wurde zu insgesamt fünfmal wegen seiner Verwicklung in tödliche Selbstmordattentate während der sogenannten zweiten Intifada verurteilt, des palästinensischen Aufstands in den von Israel besetzten Palästinensergebieten von 2000 bis 2005. 

Die israelische Regierung hatte sich geweigert, Barghuti im Oktober im Rahmen des Austauschs palästinensischer Häftlinge im Gegenzug für im Gazastreifen festgehaltene Geiseln freizulassen.