Nein, es gibt keine Hitzewelle in Deutschland

Panorama

Einige Medien berichten derzeit von einer „Hitzewelle im November“. Das klingt spektakulär, ist aber schlicht falsch.

Von einer Hitzewelle sind wir weit entfernt.

Von einer Hitzewelle sind wir weit entfernt.

(Foto: alexkich / shutterstock.com)

Von Lukas Böhl

Trotz mancher Schlagzeilen über eine angebliche „Hitzewelle im November“ zeigt die aktuelle Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ein völlig anderes Bild. Mit einer südwestlichen Strömung gelangt zwar etwas mildere Luft nach Deutschland, die sich aber unter dem Hochdruckgebiet allmählich wieder abkühlt. Von sommerlichen Temperaturen oder gar einer Hitzewelle kann keine Rede sein.

Es ist mild, aber nicht heiß

Am Mittwoch und Donnerstag liegen die Tageshöchstwerte in Deutschland laut DWD zwischen 13 und 19 Grad, bei zähem Nebel teils nur um 10 Grad. In den Nächten kühlt es auf 5 bis -2 Grad ab, im Süden und in den Mittelgebirgen ist leichter Frost möglich. Auch in den Folgetagen bleibt es ähnlich: trüb, stellenweise Nebel oder Hochnebel, vereinzelt etwas Nieselregen – und Höchstwerte zwischen 6 und 16 Grad.

Nur in einzelnen, sonnenbegünstigten Regionen – etwa am Alpenrand oder in den Hochlagen der Mittelgebirge – wird es etwas milder. Doch selbst dort bleiben die Temperaturen weit von allem entfernt, was meteorologisch als Hitze gilt. Nichtsdestotrotz sind die Temperaturen im Moment ungewöhnlich warm für Anfang November, wie die Daten unserer Klimazentrale zeigen. Von einer Hitzewelle kann jedoch nicht die Rede sein.

Was überhaupt als Hitzewelle zählt

Laut Deutschem Wetterdienst liegt eine Hitzewelle vor, wenn die Temperatur an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen über 28 °C steigt. Erst dann spricht man von einer andauernden Wärmebelastung. Von solchen Werten ist Deutschland im November mehr als zehn Grad entfernt.

Auch das Bundesgesundheitsministerium und das Robert Koch-Institut betrachten Hitzewellen im Zusammenhang mit gesundheitlichen Risiken erst bei anhaltenden hohen Temperaturen und fehlender nächtlicher Abkühlung. Beides trifft aktuell nicht zu – im Gegenteil, vielerorts fällt das Thermometer nachts unter null Grad.